de | en


index


texte


soli-aktionen


thomas


links


situation


karikaturen


impressum
Kommentar zum „Ja!“ der Grünen zum Überfall auf den Irak

Das gerade zum jetzigen Zeitpunkt, kurz vor dem zu erwartenden Überfall auf den Irak, der deutsche Außenminister Joseph Fischer, von dem im Wahlkampf kategorisch vertretenen „Nein!“ zum Irak-Krieg abrückt und diese Position somit als das entlarvt was sie war, nämlich eine – taktische – Wahllüge um am 22. September 2002 die Parlamentswahlen zu gewinnen, zeigt auch den letzten blauäugigen Grünen-WählerInnen den Grad der moralischen Verkommenheit in Deutschland.


Schon an anderer Stelle wies ich auf das problematische Verhältnis der ehemals pazifistischen und den Menschenrechten verpflichteten Partei der Grünen hin.


Man braucht kein Prophet zu sein, um das Herumdrucksen des Joseph Fischer (vgl. Der Spiegel v. 30.12.02), wonach er ein deutsches „Ja“ zum Irak-Krieg im UN-Sicherheitsrat nicht (mehr) ausschließen könne, als tatsächliches: „Ja, wir wollen den Überfall“ zu verstehen. Denn es ist übliches politisches Procedere, die beabsichtigten Pläne peu a peu an die Öffentlichkeit zu transportieren.


Aber wenn Herr Fischer so wild auf die deutsche Zustimmung zu dem Überfall auf den Irak ist, dann sollte er sich endlich um eine US-Staatsbürgerschaft bewerben (so oft wie er seinerzeit Mrs. Albright und nun Mr. Powell die Füße küsst(e), sollte er keine Schwierigkeiten bei der Einbürgerung bekommen) um dann als US-Soldat mit in den Irak zu marschieren. Denn es ist eine Sache, - feige – im sicheren Regierungsbunker in Deutschland zu sitzen und moralisch den Angriff auf die Kinder, Frauen und Männer im Irak zu billigen (nur nebenbei: im deutschen Strafrecht gilt das Prinzip der Mittäterschaft, wovon gerade z.B. RAF-Mitglieder ein Lied singen können. D.h. wer in einer Gruppe einer Aktion zustimmt, wird so bestraft, als hätte er/sie am Ende die Waffe selbst geführt), oder aber mutig voranzuschreiten. Traut sich der deutsche Außenminister etwa nicht, den zu erwartenden „Kollateralschäden“ in dem Augenblick ihres Todes feste in die Augen zu blicken, um ihnen zu sagen, das ihm ihr Dahinscheiden „unendlich leid tue“, sie aber ihr Leben für eine „gute Sache“ hingeben – nämlich die Kontrolle der USA über das irakische Öl!?


Damit man mich nicht missverstehe, dies ist kein Plädoyer für eine deutsche Beteiligung an dem geplanten US-Angriff auf den Irak; es geht hier lediglich darum, die Gesinnung dieses Ex-Spontis Fischer zu beleuchten.


Im Irak verhungern und verrecken z.B. jährlich tausende von Kindern, weil – auch mit Billigung der heutigen deutschen Regierung – es am Lebensnotwendigsten mangelt. So geht das seit 1991 und nachdem der Lebenswille der Irakis ungebrochen ist, sie immer noch nicht bereit sind, ihre Ölvorräte dem Westen für einen Apfel und ein Ei zu überlassen, ist es nur folgerichtig, wenn die USA dieses Land nun besetzen möchte. Dass die Grünen dies billigen (werden) entlarvt ihren gerade von der selbsternannten Menschenrechtskriegerin Claudia Roth mit nervender Penetranz verteidigten „Kampf für die Menschenrechte“ als hohle Phrase.




Creative Commons-Lizenzvertrag           
last modified 21.11.2017 | webmaster