Vor wenigen Tagen berichtete ich über eine Regierungsrätin X, welche seit dem 11.11.02 in der Haftanstalt in Bruchsal ihren Dienst tut und unermüdlich für Recht und Ordnung kämpft. Objekt Ihres Kampfes kürzlich waren Luftballons, welche ich, ein Gefangener unter der ?Obhut` jener Regierungsrätin X, gerne bekommen hätte, jedoch nicht erhielt.

Am 10. Dezember 2002 bereicherte o.g. Dame erneut die Rechtsgerichte um einen Vorgang ; einen Vorgang, der der Öffentlichkeit nicht vorenthalten werden soll.
Zum besseren Verständnis sei folgendes vorausgeschickt: die JVA ist befugt den Schriftwechsel der Insassen inhaltlich zu überwachen, wenn dies aus Gründen der Behandlung, der Sicherheit oder der Ordnung erforderlich ist [ § 29 Abs.III StrVollzGes; Hinweis: über www.knast.net kann online eine Ausgabe des Strafvollzugsgesetzes eingesehen werden]. Und § 180 Abs. VIII StrVollGes gibt der Gefängnisleitung die Möglichkeit, soweit dies notwendig ist, Briefe oder Teile davon in Kopien zu den Akten zu nehmen.

Die Heldin in unserer Geschichte, o.g. Frau Regierungsrätin, hatte am 9.10.02 einen Brief zu überwachen in welchem ich ironisch darüber lamentierte, dass der Nikolaus es versäumt habe, mir am 6.12.02 die bereit gestellten Schuhe mit Feile, Säge und Seil zu füllen. Was muss dies für ein Erdbeben in der Anstaltsleitung ausgelöst haben!? Etwa ein versteckter Hinweis für eine bevorstehende Flucht, einen Ausbruch??

Nur nebenbei: der Brief adressiert an eine Gefangene (!) in der JVA G.
Nun, wir werden niemals erfahren welche Erschütterungen diese Passage über den unzuverlässigen Nikolaus auslöste, jedoch erfuhr ich, dass diese vom Sekretariat der JVA sauber getippt in Kopie zu den Akten genommen wurde, da sie die ?Sicherheit der JVA? berühre und von Relevanz für künftige Entscheidungen über die gegen mich bestehenden Sicherungsmaßnahmen (ich sitze seit 3 Jahren in strenger Einzelhaft) sei.