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Bundeswehr in deutschen Schulen

Immer mal wieder wird in den Medien über den Einsatz von Jugendoffizieren an deutschen Schulen berichtet, die dort für die Bundeswehr als Arbeitgeber werben. Ein bayrischer Schuldirektor, der Vorsitzender des Deutschen Lehrerverbandes ist, verteidigte kürzlich gegenüber der Süddeutschen Zeitung diesen Einsatz im „Inneren“ mit dem
Argument, bei der deutschen Bundeswehr handele es sich schließlich um ein Verfassungsorgan.


Unabhängig davon ob diese Behauptung zu trifft, soll hier die schon fast drei Jahre alte „Kooperationvereinbarung“ zwischen dem Ministerium für Schule in NRW und dem Wehrbereichskommando II vom 29.10.2008 vorgestellt werden.

Wie eine Anfrage bei besagtem Ministerium, seinerzeit noch von der CDU geleitet, heute jedoch regiert in NRW eine SPD/GRÜNE – Koalition, ergab, ist das Ministerium „in Gespräche mit der Bundeswehr eingetreten, um die Vereinbarung zu modifizieren“ (Schreiben vom 17.06.2011, Az.: 322, Frau Mita Ohlendorf, zu erreichen unter mita.ohlendorf@msw.nrw.de ).
Konkreter wurde man nicht.


Welcher Geist in der Bundeswehr herrscht machte kürzlich die Kaserne in Bad Reichenhall deutlich. Dort wurde ein Dorf nachgebaut und „Klein-Mitrovica“ genannt (inkl. Ortsschild). Die am Tag der Offenen Tür eingelassenen Kinder durften dann unter soldatischer Anleitung auf das Dorf zielen und so den Feind bekämpfen. Der Kommandant der Kaserne, der für die Organisation des Tages schlussendlich selbst verantwortlich ist,
soll nun diesen Vorgang selbst aufklären, nachdem ihn Rabbatz (Infos und Bilder unter:
http://rabatz-buendnis.info/2011/06/skandal-beim-tag-der-offenen-tuer-in-bad-reichenhaller-bundeswehrkaserne/) publik machte. In einem leicht beleidigt klingenden Interview in der
Süddeutschen Zeitung sprach er von „interessierten Kreisen“, die hier einen bedauerlichen Vorfall skandalisieren würden.
Nur nebenbei: besagte Kaserne trägt noch heute den Namen einer der Generäle Hitlers; und Soldaten aus Bad Reichenhall waren im 2. Weltkrieg an Massakern im echten Mitrovica beteiligte.

Kleine Kinder lässt man auf nachgebaute Dörfer des Feindes zielen und die größeren Kinder versucht man in den Schulen zu belästigen, alles unter dem doch zynisch klingenden Label „Möglichkeiten der Friedenssicherung“ (so die Kooperationsvereinbarung in NRW) zu erörtern, bzw. einzuüben. Getreu der Devise: nur ein toter Feind ist ein friedlicher Feind!


Thomas Meyer-Falk, c/o JVA-Z. 3113, Schönbornstraße 32, 76646 Bruchsal
http://www.freedom-for-thomas.de
http://freedomforthomas.wordpress.com




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last modified 21.11.2017 | webmaster