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DNA- Test bei Red Skin im Knast

Mit Beschluss vom 07.08. 2002 ordnete der Ermittlungsrichter am Amtsgericht Bruchsal an, dass bei mir, zur Zeit in langjähriger Haftstrafe in Isolationshaft, eine DNA-Probe zu nehmen sei, um sie beim BKA in die Gen-Datenbank aufzunehmen. Der Richter führte aus, dass ich gefährlich sei und unter anderem zu befürchten sei, dass ich auch zur Befreiung Straftaten begehen und dabei DNA-Spuren hinterlassen könnte.
Darüber hinaus sei es zu befürchten, dass ich aufgrund meines "Hasses gegen den Staat" weiter Straftaten beginge und dabei ebenfalls DNA-Spuren hinterlassen könnte.
Mit Beschluss vom 26.03.03 stellte sodann das Amtsgericht klar, dass mich die Wärter der Haftanstalt nicht zwingen dürften, zur DNA-Probeentnahme beispielsweise durch die Polizei in das Arztzimmer zu kommen, vielmehr müsse die Polizei in die Isolierzelle kommen. ( Text zu meiner Isohaft)

Mehrfach besuchten mich seit August 2002 Vollzugsbeamte und befragten mich, ob ich das wirklich so wolle.
Am 05. März 2003 kam sodann der Kripobeamte (Kriminalpolizeiaußenstelle Bruchsal) persönlich in die Zelle, in der ich verwahrt werde, um mich auf Anweisung des "Staatsanwaltes" erneut über die Modalitäten zu befragen und zu informieren. Mittwoch, dem 14. Mai 2003 gegen 8.15 Uhr, war es soweit: mit knallendem Geräusch wurde die Zellentür aufgerissen, sechs uniformierte Polizeibeamte mit Knüppel und reißfesten Handschuhen schnellten in die kleinen Zelle (ca. 7 qm) , weitere drei bis vier Polizisten standen vor der Zelle, ferner etwa noch vier bis fünf Wärter des Knastes. Einer der Polizisten filmte die ganze Zeit über mit einer Digitalkamera den Einsatz. Da ich passiv blieb, hatten die knüppelbewehrten Herren (Frauen waren nicht dabei) keine Chance ihre Schlagstöcke sausen und jucken zu lassen. Der Polizeiarzt knöpfte mir den Hemdärmel auf. Sie verlangten, ich sollte ein Faust machen, damit er meine Vene leichter fände, worauf ich meinte, dies sei meine Aufgabe nicht. Am Handrücken fand er dann wonach er suchte und zog befriedigt mit seinen Leibwächtern von dannen.

Und was bleibt von diesem ca.10 Minuten dauerndem Einsatz (mal abgesehen von dem prächtigen Bluterguss auf meinem Handrücken durch das dillitanitische Stechen dieses Arztes) zurück!? Im Namen der "Sicherheit der Volksgemeinschaft" wird eine enorme Datenbank gefüttert mit Gen-Daten. Heute zupft noch nur denen Blut ab, die im Gefängnis sitzen oder mit der Strafjustiz in Berührung kamen. Aber morgen?! Morgen, ihr lieben Leute, wird das Sonderkommando vor eurer Haustüre stehen und euer Blut, die ihr doch nichts zu verbergen habt, fordern.
(Günther Beckteins - bayrischer Innenminister - Phantasie, besser gesagt: Noch -Phantasie!)




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last modified 23.11.2017 | webmaster